Jugendpolitische Vertretung
100 % Miteinander – Jugendarbeit in Kaufbeuren
Einen wesentlichen Teil seiner jugendpolitischen Aufgaben nimmt der SJR im Rahmen von Gremien wahr. Als Zusammenschluss der örtlich tätigen Jugendorganisationen stellt die Vollversammlung die oberste Entscheidungsinstanz und das Jugendparlament für Belange junger Menschen in der Stadt Kaufbeuren dar.
Im Mittelpunkt der Frühjahrsvollversammlung standen die Europawahl unter dem Slogan „Europa feier ich“ und die Anpassung der Zuschussrichtlinien für die Jugendgruppen.
Die Herbstvollversammlung wurde im Aktiv-Teil durch den Austausch der Delegierten darüber bestimmt, welche Rolle Demokratie in der jeweiligen Jugendgruppe spielt.
Mit insgesamt 11 Vorstands- und Ausschusssitzungen sowie einer Klausurtagung „stemmte“ der ehrenamtliche Vorstand ein umfangreiches Pensum. Neben den üblichen Standardbefassungen standen strategische und jugendpolitische Entscheidungen im Vordergrund. So wurde u.a. die Teilnahme an den internationalen Wochen gegen Rassismus und insbesondere das Qualitätssiegel „Kaufbeuren für Vielfalt – 100% Miteinander“ geplant. Sowohl die Beschlüsse der Vollversammlungen des Bayerischen Jugendrings hinsichtlich ihrer Relevanz vor Ort, als auch die Vorbereitung der SJR-Vollversammlung, wurden vom Vorstand bearbeitet.
Während im Jugendverbandsausschuss die Planung von Aktivitäten wie z.B. des Ehrenamtlichenevents und natürlich die Unterstützungsformate für die Jugendgruppen im Vordergrund standen, waren im Öffentlichkeitsarbeit-Marketing-Ausschuss Branding, Give Aways, Dienstkleidung und Bildschirmwerbung die Schlagworte.

hinten v.l.n.r.: Lucia Hacker – stellv. Vorsitzende (Jugend des Deutschen Alpenvereins), Valentina Ramanzini (Offene Jugendarbeit), Fatma Nur Yildiz (Schüler:innen-Organisation Kaufbeuren), Emelie Saul (Christliche Pfadfinderschaft Kreuzträger)
vorne v.l.n.r.: Kilian Proske (Bund der Deutschen Katholischen Jugend), Philippa v. Stillfried-Rattonitz (Schüler:innen-Organisation Kaufbeuren), Nina Weber – Vorsitzende (Evangelische Jugend), Tamur Khan (Bayerische Sportjugend)
nicht im Bild: Stefan Weiß (Bund der Deutschen Katholischen Jugend)
Eckpunkt
2024 – ein Jahr, das politischer kaum hätte sein können: Europawahl im Sommer, große gesellschaftliche Debatten und gegen Ende des Jahres kündigte sich eine Wahl an, die bundesweit für Spannung sorgte. Politisch war also einiges los. Oder doch nicht? Denn trotz praller Nachrichtenlage spüren viele – ob jung oder alt – vor allem eines: Frust. Frust über Schlagabtausche ohne echten Austausch. Über Parteiengezänk und das Gefühl, dass ohnehin niemand mehr wirklich zuhört. Und genau da setzen wir im Eckpunkt an – unser jugendpolitisches Wohnzimmer mitten in Kaufbeuren. Hier geht es nicht um Parteipolitik, sondern um Haltung. Nicht ums „Recht haben“, sondern ums Zuhören, Mitdenken, Mitreden. Der Eckpunkt ist ein Ort, an dem junge Menschen nicht nur vorbeischauen, sondern mitgestalten. Im Alltag heißt das: offene Türen, ehrliche Gespräche und Raum für Diskussionen – am Küchentisch, auf dem Sofa oder bei einer Tasse Kaffee. Viele Jugendliche kommen regelmäßig vorbei, weil sie wissen: Was sie denken und sagen, wird hier ernst genommen. Wer einfach mal wissen will, was in der Stadt läuft oder wie man sich einbringen kann, ist genauso willkommen. Und das Wichtigste: Niemand muss sich dafür erst „auskennen“. Mitdenken reicht – alles andere kommt mit der Zeit. 2024 war ein Jahr voller gesellschaftlich wichtiger Themen. Auch im Eckpunkt wurde darüber gesprochen, gestritten, gelacht – und manchmal einfach nur zugehört. Diese Mischung aus politischer Tiefe und menschlicher Nähe macht den Eckpunkt aus. Und genau daran wollen wir 2025 anknüpfen: mit neuen Workshop-Ideen, spannenden Gesprächsrunden oder mit einem frischen Stück Pizza!

Lebendiger Austausch bei der Demokratiekonferenz
Don´t talk about - DO IT!
Nicht reden, machen - dafür stehen unsere aktiven Vertreterinnen und Vertreter der SMV und dazugehörig natürlich unsere jungen Wilden der Schüler:innenvertretung SchOK.
Da aber vor dem Machen immer das Reden kommt - schließlich sollen die anderen auch wissen, was "Phase" ist - wurde nach dem SMV-Treffen zum Schuljahresanfang auch wieder das Kaufbeurer Jugendforum durchgeführt.
Nach wie vor ist das Thema seelische Gesundheit bei unseren Jugendlichen von großer Bedeutung, so dass gemeinsam mit Jugendlichen und Einzelpersönlichkeiten des SJR das "Klokonzept" entwickelt wurde. Klingt komisch? Ist es aber nicht!
Leider ist es immer noch viel zu sehr ein Tabuthema, wenn jemand unter psychischen Problemen leidet. Aber woher Hilfe bekommen, wenn man sich nicht traut darüber zu sprechen?!
Und genau an dieser Stelle kommt unser "Klo-Konzept" ins Spiel:
Mit dem Slogan - "Es ist okay, sich nicht okay zu fühlen" - wurde eine Aufkleberaktion ins Leben gerufen, die eben genau auf den stillen Örtchen zu finden ist. Mit Hilfe eines QR-Codes wird Hilfesuchenden eine Auswahl von Anlaufstellen angeboten, um die Schwelle zu senken, sich Hilfe zu holen.
Klingt gut, aber du hast keinen Aufkleber? Kein Problem: Komm einfach beim Stadtjugendring vorbei und du bekommst so viele Aufkleber, wie du möchtest!
Auch wenn sie schon zur Tradition geworden ist: Die Valentins-Schokoladenaktion durfte natürlich auch in diesem Jahr nicht fehlen.

Was ich noch sagen wollte …! Die neue Riege der Schüler:innenmitverwaltung sammelt ihre Themen für das kommende Schuljahr.
Berlin, Berlin!
Unsere viertägige Reise nach Berlin war mehr als nur eine Städtereise – es war eine intensive Auseinandersetzung mit Geschichte, Gesellschaft und Demokratie. Die Hauptstadt zeigte uns eindrucksvoll ihre Vielseitigkeit und bot uns zahlreiche Denkanstöße.
Ein besonders bewegender Moment war die Stadtführung mit einem ehemaligen Obdachlosen. Seine persönlichen Erfahrungen gaben uns Einblicke in eine Lebensrealität, die oft übersehen wird. Besonders erschütternd war seine Schilderung obdachlosenfeindlicher Bauveränderungen – Maßnahmen, die Menschen ohne festen Wohnsitz bewusst aus dem öffentlichen Raum verdrängen sollen. Dies machte uns eindrücklich bewusst, wie herausfordernd das Leben auf der Straße ist.
Ein weiteres Highlight war die Hinterhoftour, die uns tief in die Geschichte Berlins eintauchen ließ. Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten entdeckten wir versteckte Orte voller Historie, Kunst und Kultur. Die Hinterhöfe erzählten von jüdischem Leben, Widerstand und alternativen Bewegungen, die Berlins Vielfalt bis heute prägen.
Neben diesen einzigartigen Touren besuchten wir verschiedene Museen, die uns die Bedeutung von Menschenrechten und sozialer Verantwortung vor Augen führten. Besonders beeindruckend waren Ausstellungen zur Geschichte der Demokratie, die uns zeigten, wie wichtig es ist, für eine gerechte Gesellschaft einzustehen.
Natürlich blieb auch Zeit, die Stadt selbst zu erkunden. Ob das Brandenburger Tor, die Spree oder die lebendigen Kieze – Berlin offenbarte sich uns in all seinen Facetten.
Diese Reise hat uns als Gruppe gestärkt und unser Bewusstsein geschärft. Sie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, Missstände zu erkennen und aktiv für eine demokratische Gesellschaft einzutreten. Die Erfahrungen, die wir in Berlin gesammelt haben, werden uns noch lange begleiten.

Touristinnen auf Sightseeingtour
Aktionstag zur Meinungsfreiheit- Ein kreativer Impuls für Demokratie
Der Aktionstag zur Meinungsfreiheit am 25. Oktober war eines der eindrucksvollsten Highlights des Jahres. Mit einem abwechslungsreichen Programm, das junge Menschen zum Mitdenken, Mitreden und Mitgestalten einlud, wurde deutlich, wie viel kreative Kraft in demokratischem Engagement steckt.
Der Nachmittag begann mit einem Workshop zur Aktionskunst, der Jugendlichen praktische und kreative Wege aufzeigte, gesellschaftliche Themen sichtbar zu machen. Mit Installationen, Protestkunst und Ideen für den öffentlichen Raum lernten die Teilnehmenden, wie Meinungsäußerung durch Kunst möglich wird – laut, mutig und wirkungsvoll. Im Mittelpunkt stand dabei immer die Frage: Wie kann ich etwas bewegen?
Am Abend wurde die Bühne des Clubs Omnya zur Plattform für Musik und Haltung. Die lokale Band Catseye eröffnete mit energiegeladenem Sound, gefolgt vom Hip-Hop-Act Style Supreme, der mit klaren Texten und ehrlichem Ausdruck überzeugte. Das Duo Kleister setzte zum Abschluss einen eindrucksvollen musikalischen Schlusspunkt und verband gesellschaftliche Themen mit außergewöhnlichem Sound – ein Abend voller Emotionen, Haltung und Solidarität.
Der Aktionstag machte deutlich: Meinungsfreiheit lebt vom Austausch, vom Zuhören und davon, selbst aktiv zu werden. Ein starkes Zeichen für Offenheit, Teilhabe und Zukunftsdenken.

Alles im Zeichen der Veränderung- Gruppenarbeit zum aussterbern der Altstadt
Europa feier ich - Wahlaktionen zur Europawahl 2024
2024 war für viele Jugendliche ein besonderes Jahr: Zum ersten Mal durften 16- und 17-Jährige an der Europawahl teilnehmen. Für uns als Stadtjugendring war klar: Dieses „erste Mal“ verdient besondere Aufmerksamkeit – und die haben wir geliefert. Im Rahmen der Kampagne „Europa feier ich.“ des Bayerischen Jugendrings haben wir verschiedene Aktionen gestartet, um junge Menschen für die Wahl zu begeistern und zu informieren. Bei unserer Frühjahrsvollversammlung stand die Europawahl im Mittelpunkt. Mit einem interaktiven Quiz haben wir gemeinsam mit den Delegierten spielerisch Wissen über die EU vermittelt und diskutiert, wie europäische Politik unseren Alltag beeinflusst.
Am Wahlsonntag selbst haben wir eine besondere Aktion für Erstwähler:innen zwischen 16 und 22 Jahren organisiert: Wer ein Foto von sich vor dem Wahllokal mit unserem Plakat gemacht hat, konnte am Nachmittag im Jordanpark vorbeikommen und sich als Dankeschön ein Getränk abholen. Diese Aktionen waren mehr als nur Events – sie waren Ausdruck unseres Engagements für gelebte Demokratie und politische Bildung. Wir wollten zeigen, dass Wählen nicht nur eine nervige Pflicht, sondern auch ein echtes Highlight sein kann. Und wir freuen uns, dass so viele junge Menschen dieses Angebot angenommen haben.

Europa feier ich! – Im wahrsten Sinne des Wortes!
Hier ist was los!
Im Ankerplatz wird’s nie langweilig! Wie auch in den letzten Jahren treffen sich Kinder zwischen 5 und 12 Jahren dienstags und freitags nachmittags zu Spiel und Spaß – oft bringen sie auch ihre kleinen oder großen Geschwister mit. Gemeinsam wird gespielt, gebastelt, gelacht und draußen getobt. Im Vordergrund stehen Spaß, Gemeinschaft und ein Ort, an dem sich alle willkommen fühlen. Für viele Kinder ist der Ankerplatz längst ein fester Termin in der Woche – um Freunde zu treffen, sich auszutoben oder einfach nur Kind zu sein. Auch wenn immer wieder ein großer Wechsel der Bewohner:innen der beiden Häuser in der Neugablonzer Straße ansteht, ist es immer wieder schön zu sehen, wie hier aus ganz verschiedenen Kindern und Herkünften immer wieder eine bunte Truppe voller guter Laune wird. Wir freuen uns auf viele weitere Nachmittage voller Action, Phantasie und guter Laune! Ganz besonders freuen wir uns auf das "renovierte" Spielmobil, das spätestens im nächsten Jahr wieder in neuem Glanz erstrahlen wird - gestaltet von und mit Kinderphantasien.

Die ersten Pinselstriche sind gesetzt.
Money, Money, Money - must be funny...
... wenn man genug davon hat!
In Zeiten knapper Haushaltskassen ist es gar nicht so einfach, von Erfolgen zu sprechen, wenn es um einen Bereich geht, der ohne Investitionsmöglichkeiten keine großen Schritte machen kann.
So auch im Bereich der Spiel- und Bewegungsraumweiterentwicklung. Über zehn Jahre konnte an dieser Stelle von kreativen Renovierungen, tollen Spielplatzneubauten, der Entstehung oder Ausbau von Leuchtturmprojekten berichtet werden.
2024 waren die Themen eher aus dem Bereich
- Reparaturen
- Instandhaltung
- ...
Nichts desto trotz - oder vielleicht auch genau aus diesem Grund bleibt das interdisziplinäre Gremium aus städtischen Abteilungen und Stadtjugendring am Ball. Schließlich hat die Erfahrung gezeigt, dass es auch keine Lösung ist, den Kopf in den Sand zu stecken und abzuwarten, bis der Sturm vorbei ist.
So verzeichnet der neu gestaltete Spielplatz im Jordanpark Besucherrekorde und kleine Highlights: Die Sitzmöglichkeiten für die Besucherinnen und Besucher konnten erweitert werden und bieten so einen noch höheren Aufenthaltswert für die jungen Besucherinnen und Besucher und ihre Eltern.
Und unser Motto lautet: Am Ball bleiben! Dann kann auch aus kleinen Brötchen eines (hoffentlich baldigen) Tages wieder eine Torte gebacken werden!

Warten auf bessere Zeiten! Nach 10 guten Jahren kommen jetzt hoffentlich keine 10 mageren Jahre, in denen auf den Kaufbeurer Spielplätze nur die notwendigsten Instandhaltungen gemacht werden können. (Bild: Pixabay)
Überraschungseier mag jeder
... und wenn in diesem Überraschungsei dann anstelle von kleinen Plastiktierchen sich auch noch ein "Demkratie-Budget" verbirgt ist die Freude umso größer!
So erging es neben vielen anderen Jugendringen in Bayern auch dem Stadtjugendring.
Von der Staatsregierung zur Verfügung gestellt, konnte der BJR seinen Untergliederungen ein Sonderbudget zur Verfügung stellen.
So hieß es: Köpfe rauchen lassen, damit mit diesen unerwarteten Möglichkeiten Gutes entstehen kann. Und aus allen Sachgebieten kamen Ideen, die im Sommer und Frühherbst zusätzlich umgesetzt werden sollten:
- die Kulturwerkstatt entwickelte zu ihrem Stück "Kaufbeuren unterm Hakenkreuz" eine Arbeitsmappe
- im Jugendzentrum Kaufbeuren wurde auf erfahrbare Weise das Thema "Fake news" aufs Korn genommen
- im Eckpunkt gab es einen Aktionstag zur Meinungsfreiheit - der in einem anschließenden Konzert unter Beteiligung der aktiven SchOKler:innen auf der Bühne erfolgreich beschlossen wurde
- Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin ... lautete das Motto einer kleinen Truppe, die dort aktiv auf den Spuren unserer Demokratie unterwegs waren
- ein wirklich tolles Projekt wurde sachgebietsübergreifend entwickelt. Beim Club der roten Bänder wird nicht nur mit Hilfe eines Hausaufgabenheftes Demokratie erklärt, sondern auch mit gemeinschaftlichen Aufgaben dieses wichtige Thema praktisch angegangen
- die Jugendlichen des Kaufbeurer Jugendzentrums näherten sich dem Thema auf ihre ganz eigene Weise: zuerst wurde diskutiert und die Begrifflichkeiten erarbeitet - am Schluss wurden diese Handlungsweisen im Sinne von "try and error"in einem Escaperoom praktisch exerziert.
- mit den Vertreter:innen der Jugendverbände wurde kritisch diskutiert. Das ganze sollte in einem besonderen Rahmen ablaufen, so dass man nicht nur trocken am Tisch zusammen saß, sondern nebenbei noch einen Ausflug in den Trampolinpark genießen durfte.
Rundum eine sehr spontane, aber gelungene Sache das Jahr ´24 mit dem Demokratiebudget.
Juze-Kids und Politik? Das geht nicht zusammen – von wegen! Mit kreativen Ideen und unkonventionellen Methoden heißt es sehr wohl: You´ve got a match!Juze-Kids und Politik? Das geht nicht zusammen – von wegen! Mit kreativen Ideen und unkonventionellen Methoden heißt es sehr wohl: You´ve got a match!